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AplusB Scaleup Wirkungsanalyse: Inkubation wirkt!

Die vom Austria Wirtschaftsservice (aws) gemeinsam mit allen AplusB Scaleup Inkubatoren beauftragte Wirkungsanalyse zeigt klar und deutlich: Die Inkubations-Programme wirken und leisten wichtige Aufbauarbeit für die unternehmerische Landschaft Österreichs.

Kurz zusammengefasst zeigen die soeben veröffentlichten Ergebnisse der von Joanneum Research Policies durchgeführten Studie Folgendes: AplusB Scale-up Unternehmen fördern Forschung und Innovation in diversen Märkten, sie stärken das Innovationssystem und dessen Wettbewerbsfähigkeit, sie starten mit anspruchsvollen Projekten und entwickeln sich robuster und nachhaltig. Bestätigt wird diese Wirkung durch den Vergleich mit nicht inkubierten Startups: AplusB Startups schaffen mehr Beschäftigung, ihr Umsatz ist höher und ihre Überlebensrate ist größer. Auch die F & E-Intensität beträgt ein Vielfaches, rund ein Drittel der betreuten Unternehmen meldet in den ersten vier Jahren neue Patente an.

Mehrwert für alle

„Uns war es wichtig zu zeigen, welchen Mehrwert die AplusB Scale-up Inkubatoren sowohl für hochinnovative Gründungsprojekte als auch für die gesamte Volkswirtschaft haben. Die Ergebnisse liefern zudem Input in Sachen Verlängerung des Förderprogramms ab 2022“, fasst Mag.a Marlis Baurecht die Zielsetzung der Wirkungsanalyse zusammen. Sie ist bei der Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) für Entrepreneurship, Schutzrechte und Seedförderungen und damit auch für das AplusB Scale-up Programm zuständig.

Hohe Überlebensrate

Der steuerbare Umsatz von AplusB Scale-up Projekten entwickelt sich in den ersten zwei bis vier Jahren langsamer als in der Vergleichsgruppe, was bei stark forschungsorientierten Unternehmen in der Natur der Sache liegt. Dann starten sie aber durch und liegen ab Jahr sechs durchgehend voran, ab dem zehnten Jahr bereits um mehr als ein Drittel. In dieser Auswertung findet sich auch die weiterführende Begründung für eine nachweislich höhere Überlebensrate: Sie wird durch die gezielte Behebung unternehmerischer und individueller Defizite, durch die Konzeption von trag- und marktfähigen Businessplänen, durch Sichtbarkeit und Vernetzung und durch den professionellen Zugang zu Förderungen, Darlehen und InvestorInnen ermöglicht.

Auch wenn die Auftraggeber*innen der Studie von guten Ergebnissen ausgegangen sind – so manch hoher Wert hat sogar sie positiv überrascht: „Natürlich wussten wir, dass wir mit dem Programm für die GründerInnen eine gute Basis in Sachen Beratung zur Erweiterung des Geschäftsmodells, zu Networking und Anschubfinanzierung leisten. Umso erfreulicher ist es, dass sich die Wirkung dieses Starter-Kits so deutlich unter anderem in der viel besseren Überlebensrate von inkubierten gegenüber nicht inkubierten Startups niederschlägt“, zeigt sich Marlis Baurecht erfreut. Konkret überleben rund 94 Prozent der AplusB Unternehmen das dritte Jahr ihres Bestehens, im siebten Jahr sind es rund 80 Prozent.

Die nicht inkubierten Unternehmen liegen bei rund 70 bzw. 50 Prozent. „Diese Ergebnisse zeigen, dass es z. B. im Umwelttechnologie- oder Life Sciences-Bereich eine große Menge an exzellenten und spannenden Scale-up Projekten gibt, deren Entwicklung allerdings länger dauert. Damit ist das Risiko auch höher und die Begleitung durch öffentliche Inkubatoren-Systeme sinnvoll. Denn ein privater Inkubator hat selten einen so langen Atem“, führt die aws-Expertin weiter aus.

Nachhaltiger Beschäftigungseffekt

„Die Impact-Studie zeigt ganz deutlich, dass das AplusB Scale-up (ABS) Programm wirkt“, sagt auch INiTS CEO Dr.in Irene Fialka und hebt besonders die erfreuliche Auswertung im Bereich der nachhaltigen Beschäftigungswirkung in Zukunftsbranchen hervor: „AplusB Scale-up Gründungsprojekte schaffen mehr Arbeitsplätze und Wien liegt in diesem Segment noch einmal voran.“ So weisen die aktiven AplusB Scale-up Unternehmen im Durchschnitt nach sechs Jahren mehr als zehn und nach zehn Jahren mehr als zwanzig unselbständig Beschäftigte auf. Im fünften Jahr ihres Bestehens haben AplusB-inkubierte Startups im österreichweiten Durchschnitt neun Mitarbeiter*innen, in Wien liegt dieser Wert sogar bei zwölf. Nicht AplusB-inkubierte Startups hingegen schaffen im gleichen Zeitraum nur knapp zwei neue Arbeitsplätze. „Ein echtes ABS-Programm!“, freut sich Irene Fialka.

Im Rahmen der aktuellen Förderperiode konnte auch ein etwas höherer Beschäftigungsanteil von Frauen von 23 Prozent gegenüber zuvor von 16 Prozent erreicht werden, der Anteil der Gründerinnen stieg von zuvor 9 auf 17 Prozent an.

Bereits im dritten Jahr nach der Gründung exportiert ein Drittel der AplusB Scale-up Unternehmen, in der Kontrollgruppe liegt die Exportneigung im untersuchten Fünf-Jahres-Zeitraum stets nur um zehn Prozent.

Risiko minimieren

Für Marlis Baurecht hängen die hohen Beschäftigungszahlen auch mit der Fokussierung auf Projekte mit höherem Entwicklungsrisiko zusammen. Denn bei solchen Startups ist auch der Innovationsgrad hoch, was bei einer guten Begleitung der Gründer*innen nach dem ersten Durchtauchen zu einem überdurchschnittlichen Wachstum führt: „Wir können diese Risiken in den ersten Monaten der Inkubation gut darstellen, steuern und in der Folge minimieren.“

Warum gerade bei riskanten, weil entwicklungsintensiven Projekten die Inkubationsprogramme so gut wirken, liegen für Marlis Baurecht – nun auch durch die Studie bestätigt – auf der Hand: „Sie unterstützen die Gründer*innen in einer sehr frühen Phase dabei, so viele Kompetenzen wie möglich im eigenen Team abzubilden. Denn je mehr Bereiche wie z. B. Technologieentwicklung und betriebswirtschaftliches Wissen schon durch das Gründungsteam abgedeckt werden, desto widerstandsfähiger ist ein Startup. Ergänzt durch erste Finanzierungen werden Innovationsschritte besser vorangetrieben, die Positionierung ist nachhaltiger, das Unternehmen krisenresistenter.“

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